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Veranstaltungen

Zehn Jahre nach Kriegsende wird in den Medien nicht mehr viel über Bosnien-Herzegowina und die Stadt Sarajevo berichtet. Die jüngste Geschichte des Landes scheint in Vergessenheit geraten zu sein.

Dabei ist die Balkanregion ein wichtiges Stück Europa. Auch Deutschland ist schicksalhaft mit der Halbinsel und speziell dem ehemaligen Jugoslawien verbunden: Im Frühjahr 1941 überfiel die faschistische Wehrmacht Jugoslawien.

Unter völlig anderem Vorzeichen hatte 58 Jahre später die Bundeswehr im Rahmen der NATO-Operation ALLIED FORCE zum ersten Mal in ihrer Geschichte einen Kampf-Auslandseinsatz. Die Luftwaffe flog etwa 500 Einsätze über Jugoslawien.

Der deutsche SPD-Politiker und Bundestagsabgeordnete Hans Koschnik war von 1994 bis 1996 EU-Administrator in Bosnien-Herzegowina.

Seit 1995 nahm die Bundesrepublik ihre außenpolitische Verantwortung im Rahmen des militärischen NATO/UNO/EU-Mandats wahr.

Außerdem ist Magdeburg neben Friedrichshafen und Wolfsburg eine der Partnerstädte Sarajevos.

Im Rahmen der Reportagereise wollten wir, Nachwuchsjournalisten aus Sachsen-Anhalt, die Geschichte der Stadt Sarajevo und des Landes Bosnien-Herzegowina, seine Menschen und Plätze kennenlernen. Besonders wichtig war uns dabei die Zusammenkunft und der Erfahrungsaustausch mit medieninteressierten Jugendlicher aus Bosnien-Herzegowina.

Die Teilnahme an der Fahrt war offen ausgeschrieben. Die 25 Mitreisenden kamen aus den unterschiedlichsten Bereichen: Junge medieninteressierte Menschen zwischen 16 und 32 Jahren, Schülerzeitungsredakteure, Mitarbeiter von Tageszeitungen und Online-Projekten, Fotografen, Videoreporter und Radiomacher. Sogar eine dokumentarische Zeichnerin gehörte zur Gruppe.

Ganz unterschiedliche Themenpunkte sollten es uns ermöglichen, umfassend zu recherchieren.

Jugendorganisationen
Ein wesentliches Element der Reise war es, Kontakt zu den Jugendlichen des Landes aufzubauen. Während der gesamt Zeit gab es gemeinsame Workshops und Exkursionen mit einer Gruppe junger Journalisten aus Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Serbien-Montenegro, Mazedonien. Begleitet wurden diese Programmpunkte durch die Organisation "Schüler Helfen Leben".

Medien
Durch den Besuch beim staatlichen Fernsehsender BiH-TV und dem Föderationsfernsehen konnten wir Kontakte zu TV-Journalisten knüpfen. So bekamen wir einen guten Einblick in die Arbeit der Medien während des Krieges und die aktuellen Probleme. Interessante, offene Gespräche mit den Mitarbeitern der Stationen zeigten uns, dass Medien- und Meinungsfreiheit in Bosnien-Herzegowina noch immer ein ambivalentes Thema sind.

Personen des öffentlichen Lebens / Politiker
Als Journalistengruppe waren wir in die deutsche Botschaft eingeladen. Dies ist um so beachtlicher, als dass die Sicherheitsvorkehrungen dort um ein Vielfaches höher waren als an einem gewöhnlichen Flughafen.

Der Stellvertreter des deutschen Botschafters in Bosnien-Herzegowina stand uns Rede und Antwort. Hier wurde klar, dass sich besonders die Arbeit vor Ort mit Behörden und Bevölkerung nicht immer einfach gestaltet.

Bei einem zweiten Termin trafen wir im Rathaus die drei Bürgermeister Sarajevos. Dort war deutlich zu spüren, dass die Politiker versuchen, die Vergangenheit durch eine Art "verordnete Gemeinsamkeit" zu bewältigen. Probleme, die aus dem Krieg und den Kriegsfolgen resultieren, waren empfindliche Themen.

Militär
Ein Besuch des EUFOR-Camps in Sarajevo brachte Einblicke in die Einsatzrealität der dort stationierten Soldaten. Im Rahmen der Operation "ALTHEA" sorgt das EU-Kontingent für eine weitere Stabilisierung der Situation vor Ort. Die Presseoffiziere der Bundeswehr waren ehrliche Gesprächspartner und standen auch kritischen Fragen offen gegenüber. Besondere Probleme gibt es noch mit dem illegalen Waffenbesitz und der ethnisch zerstückelten Militärstruktur des Landes.

Hilfsorganisationen
Bei einer Exkursion zur OSZE hatten wir die Chance, die Pressesprecherin der Organisation mit Fragen zu löchern. Wichtige Themen waren hier Bildung, Kultur und medizinische Versorgung der Bevölkerung. Außerdem konnten wir ein Team des Technischen Hilfswerkes (THW) bei ihrer Arbeit in einem internationalen Jugendcamp begleiten.

Wir und andere
Veranstalter der Reportagereise nach Sarajevo ist der Verband junger Medienmacher fjp>media. Kooperationspartner sind die Landeszentrale für politische Bildung, die Medienanstalt Sachsen-Anhalt, Schüler Helfen Leben, Youth Bank Magdeburg und das Ministerium für Soziales und Gesundheit.

 

Ablaufplan

Montag, 18.07.2005 - Abfahrt in Magdeburg
Dienstag, 19.07.2005 - Ankunft in Sarajevo
- Stadtführung
- Treffen mit dem deutschen Botschafter
Mittwoch, 20.07.2005 - Treffen mit der Bürgermeisterin
- Workshop mit einheimischen Nachwuchsjournalisten
Donnerstag, 21.07.2005 - Besuch beim Fernsehsender
- BiH-TV
- Exkursion Altstadt
Freitag, 22.07.2005 - Besuch der EUFOR-Truppen
- Workshop mit einheimischen Nachwuchsjournalisten
Samstag, 23.07.2005 - Gemeinsame Exkursion nach Mostar mit einheimischen Nachwuchsjournalisten
Sonntag, 24.07.2005 - Exkursion zur Bosna-Quelle
- Besuch des Tunnel-Museums
Montag, 25.07.2005 - Besuch bei der OSZE
Dienstag, 26.07.2005 - Abreise
Mittwoch, 27.07.2005 - Ankunft in Magdeburg
 
 

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